In unserer Selbsthilfegruppe geht es nicht um die Suchtkranken. Sie bekommen schon viel Aufmerksamkeit von uns. In unserer Gruppe stehen wir Angehörige und Freunde von Suchtkranken im Mittelpunkt, unsere Wünsche und unsere Strategien im Umgang mit der Situation, unsere Probleme, Zweifel und Momente der Verzweiflung.
Wir tauschen uns darüber aus, wie wir es hinkriegen, uns nicht mehr schuldig zu fühlen, dass unser Mann oder unsere Mutter jetzt doch wieder zur Flasche gegriffen hat. Wir lernen von uns gegenseitig, dass unsere Liebe nicht das Heilmittel für die Sucht ist, sondern dass die Sucht unsere Angehörigen selbst in den Griff kriegen müssen und wir sie dabei nur unterstützen können.
Für viele von uns geht es auch darum, die Opferbereitschaft abzulegen und sich nicht mehr für den trinkenden Partner oder den Tabletten schluckenden Sohn zu schämen. Darin bestärken wir uns gegenseitig. Unsere Selbsthilfegruppe soll uns ein Gefühl der Stärke und Unabhängigkeit vermitteln und dass wir bereit sind, uns wieder Zeit für uns selbst zu nehmen
Gemeinsam sind wir stark - das ist unser Motto. Natürlich wahren wir in unserer Gruppe zu hundert Prozent die Schweigepflicht.